Papst Franziskus ist tot

Am Ostermontag um 7.35 Uhr ist der Heilige Vater im Alter von 88 Jahren verstorben. Papst Franziskus leitete die Weltkirche mit ihren rund 1,4 Milliarden Katholiken zwölf Jahre lang. Der aus Argentinien stammende frühere Erzbischof von Buenos Aires war seit März 2013 der erste Lateinamerikaner im Papstamt. In 2.000 Jahren Kirchengeschichte war er der erste Papst, der sich Franziskus nannte und auch der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri.
Papst Franziskus erfreute sich großer Beliebtheit, so setzte er von Beginn seines Pontifikats an auf einen bescheidenen Lebensstil und fiel selbst immer wieder durch unkonventionelles Handeln auf. Er leitete umfassende Reformen ein, wie jene zur römischen Kurie, verschärfte die Vorschriften zur Bekämpfung von sexuellem Missbrauch innerhalb der Kirche und berief als erster Frauen in hohe vatikanische Leitungsämter. Für seinen Einsatz für Flüchtlinge, Arme und den Dialog zwischen den Religionen genoss Franziskus auch außerhalb der Kirche großes Ansehen.
Papst Franziskus setzte sich dafür ein, dass die Kirche „an die Ränder gehen müsse“, also berief er die Weltsynode ein, wobei er den Ortskirchen mehr Verantwortung übertrug und ermutigte zu Reformen. Franziskus stand für einen Weg des Miteinanders. Der Bischof von Rom lebte selbst vor, was er predigte, nämlich, dass „die Kirche selbst aus sich herausgehen müsse, um das Evangelium zu verkünden“, so besuchte er Gefängnisse und Krankenhäuser, Reisen führten ihn nach Lampedusa, Kuba, Papua-Neuguinea, Kolumbien oder den Irak. Unter dem Leitwort der „Barmherzigkeit“ war es ihm ein großes Anliegen, auf alle Menschen zuzugehen, so ermöglichte er offiziell die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare oder geschiedener Verheirateter.
Zentral für ihn war das Engagement für unsere Schöpfung und stets mahnte der Papst den Frieden und das Gebet dafür ein, so auch am Ostersonntag in seiner Ansprache, als er ein letztes Mal den Segen „Urbi et Orbi“ spendete.
Papst Franziskus bat selbst am Abend seiner Papstwahl, am 13. März 2013 füreinander und für ihn zu beten. Bischof Manfred Scheuer sagt in einer Stellungnahme: „Ich bin überzeugt, dass er jetzt, gerade zu Ostern in die Auferstehung hineingestorben ist. Und er war und ist ein österlicher Zeuge der Auferstehung. Ich bitte, für den verstorbenen Papst in der Diözese zu beten.“ Die Bischofskonferenz hat angekündigt, dass als Zeichen der Trauer am Ostermontag um 17 Uhr in ganz Österreich die Kirchenglocken für 10 Minuten läuten werden. Ebenso werden Kirchen und kirchliche Gebäude schwarz beflaggt.
„Gott ist im Leben jedes Menschen. Auch wenn das Leben einer Person ein Land voller Dornen und Unkraut ist, so ist doch immer ein Platz, auf dem der gute Same wachsen kann. Man muss auf Gott vertrauen.“
Papst Franziskus