Kirchenraum vermitteln -- aber wie?

Bei diesem Treffen in Bad Zell stand die Frage im Mittelpunkt, wie wir den Kirchenraum der Gotik den Menschen von heute vermitteln wollen.
Während die klassische Kirchenführung das Hinweisen auf historische und kunsthistorische Zahlen und Fakten anbietet, geht es heute oft darum, einen Anknüpfungspunkt vielleicht in der eigenen Lebensgeschichte zu finden. Ausgehend von diesem Erleben des auf den ersten Blick vielleicht komisch anmutenden Raumes kann auf diese Weise ein Zugang entstehen, der den Menschen als Ganzes mitnimmt auf die Reise in eine andere Zeit. Damit können wir auf der einen Seite etwas von Spiritualität der Menschen von damals durch den Kirchenraum erleben. Auf der anderen Seite tragen wir die Fragen und Erfahrungen, also die Spiritualität des 21. Jahrhunderts in die Zeit der Gotik.
Bischofsvikar Johann Hintermair und Hubert Nitsch (Kunstreferat der Diözese) bereiten bis zum Frühjahr Methoden auf, die sie den Kirchenführerinnen und Kirchenführern in den Pfarrteilgemeinden vorstellen, anbieten und zur Verfügung stellen wollen.
Auf diese Weise wird aus einer "gewöhnlichen Kirchenführung" eine ganz neue Erfahrung. Wir erleben den Kirchenraum als eine Verbindung mit den Menschen der damaligen Zeit. Es entsteht für uns ein Erlebnis und eine Zeitreise in eine hochinteressante Epoche unserer eigenen Geschichte.
Andreas Golatz