Seit 500 Jahren gibt es evangelische Christinnen und Christen in Oberösterreich, zwei Drittel dieser Zeit war geprägt vom Geheimprotestantismus.
In Oberösterreich war auf Grund der Zugehörigkeit zum Habsburgerreich eine „akatholische“ Religion nicht erlaubt – Oberösterreich musste katholisch bleiben!
Aber schon ab dem Jahr 1540 gab es in Eferding, von den Schaumburgern eingesetzt, evangelische Prediger.
Adelige und Bürger hatten sich größtenteils der Reformation angeschlossen.
Als Kaiser Ferdinand II. auch in Oberösterreich die Gegenreformation einleitet, wandern viele evangelische Christinnen und Christen nach Deutschland aus, der Protestantismus verschwindet und geht in den „Untergrund“.
Viel Kreativität und List entwickeln die Menschen, um ihre Religion weiter ausüben zu können:
Die Lage der evangelischen Gemeinden verbessert sich mit dem Toleranzpatent (13. 10 .1781) von Kaiser Joseph II.
In Oberösterreich entstanden 9 Toleranzgemeinden, Bethäuser wurden errichtet, Pfarrer und Lehrer wurden eingestellt, Schulen gegründet.
Noch lange Zeit aber war das Organisieren der Gemeinden sehr schwierig, gegenseitige Verletzungen lassen sich nicht wegwischen.
Zum Abschluss seiner Ausführungen will Andreas Hochmeir in die nahe Zukunft schauen und stellt die Frage, die wohl für beide Konfessionen gilt:
„Aus welcher Geschichte kommen wir?“
2017 ist das Jahr des Glaubens, in dem es auch gilt, vom Geheimprotestantismus zu lernen:
Zusammenhalt, Beharrlichkeit,
Menschen finden, die Verantwortung übernehmen,
die Quellen des Glaubens suchen,
das Teilen von Freud und Leid
Text:Ingrid Neundlinger
Bilder: Max Neundlinger