Der "ungerechte Mammon" soll nicht Richtschnur unseres Lebens sein!

Das Sonntagsblatt zum Ausdrucken und zum Nachlesen
Die Verlautbarungen der kommenden Woche
".......Amos war ein Prophet, der weder aus Eigeninteresse noch mit Rücksicht auf irgendwelche Machthaber, die ihm – von Gott aufgetragene – Botschaft im Nordreich Israel mit scharfer Zunge verkündete (Am 7,15). Er kam damit zwangsläufig in Konflikt nicht nur mit den staatlichen Institutionen, sondern auch mit den Vertretern der Heiligtümer, da diese vorwiegend dem Staats- und Eigeninteresse dienten und weil sie damit, nach der Meinung von Amos, Gottes Wort behinderten, ja verhinderten. Er sagte es ganz klar: Die pompösen religiösen Feste dienen der Selbstdarstellung von Leuten, die andere ausbeuten und ruinieren. Sie sind in den Augen Gottes keine Huldigung, denn der HERR ist ein Gott der Solidarität und Gerechtigkeit (Am 5,21-24).
Amos Hauptaugenmerk galt ausschließlich dieser Gerechtigkeit. Mit Gerechtigkeit meinte er die Sorge für die Ärmsten der Gesellschaft. Er kannte die Armut der Landbewohner und die Gier der Städter und Großgrundbesitzer. Deshalb kritisierte er mit scharfen Worten, dass eine schmale Oberschicht auf Kosten der Armen lebte und die religiösen Führungskräfte diesen Status quo absegneten, weil sie selbst davon profitierten. Die Armen wurden ausgebeutet als Arbeitskraft und wenn nötig als Schuldsklaven. Sogar an Feiertagen wurde nur darauf gewartet, bis diese endlich zu Ende gingen, damit sich alles wieder um den Profit drehen konnte. Selbst der Abfall wurde noch zu Geld gemacht, wie wir es in der Lesung heute gehört haben. In den Augen von Amos wurde nur mehr spekuliert, getrickst und getäuscht. ......."
Aus den Predigtgedanken von Dr. Wolfgang Traunmüller